Mieter des Monats

Eine Frau, zwei Leidenschaften, drei Stationen
Coaching & Beratung Christiane Behrens

Im Leben von Christiane Behrens geht es mitunter philosophisch zu. „Wenn Sie nicht mögen, wo sie sind, ändern sie es. Sie sind kein Baum“, heißt es etwa auf der Willkommens-Seite ihrer Homepage. Vor knapp sechs Monaten war die Beraterin selbst in Zugzwang, wechselte aus ihrem Büro an der Magdeburger Klausenerstraße ins IGZ INNO-LIFE Schönebeck und kehrte damit zu ihren Wurzeln zurück.

Es war wie ein Wink des Schicksals, als im vergangenen Jahr das Haus in der Landeshauptstadt verkauft wurde und der neue Besitzer Eigenbedarf angemeldet hatte, sodass Christiane Behrens nichts anderes übrig blieb, als sich etwas Neues zu suchen. Doch warum ausgerechnet Schönebeck, also aus der pulsierenden Großstadt mit den kurzen Wegen nun stromaufwärts in den ruhigen Kurpark an der Elbe, wo die Anfahrtszeit zu ihren Kunden mindestens verdoppelt wird? „Ich wollte eigentlich in Magdeburg bleiben“, gibt sie zu. „Aber es war schwierig, etwas zu finden, was für mich gepasst hätte.“ Und so ganz neu war das IGZ nun auch nicht. Denn seit ihrer Selbstständigkeit – das war vor sieben Jahren – begleitet sie die Existenzgründer in den Kursen. „Ich kannte die Leute, das Haus. Dann habe ich es mir einfach mal angeschaut.“ Und sie ließ sich leicht überzeugen. „Das IGZ hat eine schöne Lage, es macht einen guten Eindruck. Mein Büro hat einen schönen Balkon. Das ist im Sommer von großem Vorteil. Ich bin Frischluftfanatiker. Das Ambiente hat schließlich den Ausschlag gegeben, zurück nach Schönebeck zu kommen.“ Damit schließt sich der Kreis, der sie in Ausbildungs- und Arbeitszeiten über die Stationen Gommern, wo sie seit langem wohnt, und Magdeburg wieder in die Stadt mit dem ältesten Solheilbads Deutschlands brachte.

Muss sie sich nun einen neuen Kundenstamm aufbauen? „Nein. Zu meinen Kunden komme ich trotzdem. Dann muss ich eben etwas weiter fahren.“ Sie ist ohnehin nicht nur in Magdeburg, sondern auch bis in den Harz und die Altmark unterwegs. Einziges Manko: „Man kann zur Kontaktpflege nicht mehr einfach ein paar Straßen weiter gehen. Es bedarf jetzt etwas mehr Planung, auch wenn es keinen viel größeren Aufwand bedeutet.“ Über die Jahre in Magdeburg „habe ich mir ein großes Netzwerk aufgebaut. Und jeder, der mich in Schönebeck besucht hat, sagte: Du hast dich verbessert. Es sieht wirklich toll aus.“

Obwohl sie bei der Berufswahl ursprünglich etwas anderes im Sinn hatte, ist Christiane Behrens Beraterin aus Leidenschaft. Denn so weit entfernt hat sie sich von ihrem eigentlichen Wunsch nicht. „Ich wollte immer Lehrerin werden. Als Dozentin in Seminaren und mit der Beratertätigkeit ist es ja im weiteren Sinne das, was ich machen wollte.“ Angefangen hat sie als Auszubildende im Traktorenwerk Schönebeck, arbeitete in der Planung, in der Ökonomie, als Assistentin der Geschäftsleitung, in der Geschäftsleitung  und viele Jahre als Personal- und Management-Beraterin. „Ich verstehe Unternehmen, weiß, wie sie funktionieren.“

Allerdings gibt es ein kleines Manko. „Über die meiste Zeit ist man als Selbstständiger ein Einzelkämpfer. Mit allen Entscheidungen alleine da zustehen, ist einer der schwierigsten Aspekte in diesem Beruf“, sagt Christiane Behrens. „Mit diesem Alleinsein haben die meisten zu kämpfen. Man bekommt selten ein Feedback. Das ist nicht immer einfach.“ Und wie geht Christiane Behrens damit um? „Ich habe meinen Weg gefunden.“

Dabei geholfen hat die Musik. Von Kindesbeinen an war sie mit ihr verbunden. Zunächst auf Drängen ihrer Mutter mit dem Klavierspielen, später, als sie selbst entscheiden durfte, mit dem Gesang, der schließlich Studieninhalt wurde. Allerdings nur für wenige Semester, denn „ich habe dann gemerkt, dass soweit die Liebe dann doch nicht geht“. Also blieb die Musik ein Hobby, inklusive diverser Auftritte, gemeinsam mit ihrem Mann. „Diese Zeit mit positiven und negativen Erfahrungen hat mich gestärkt. Ich habe gelernt, mit unterschiedlichsten Situationen umzugehen. Das war hart, aber gut und sehr wertvoll für mich.“ Zudem hilft die Musik, ihre Stimmung zu regulieren. „Je nachdem, was man braucht, kann die Musik beruhigen oder auf Trab bringen“, lacht sie. Die musikalischen Gene haben beide an ihre Kinder weitergegeben. Ihre Tochter ist Pianistin – nicht von ihrer Mutter verpflichtet – und musikalische Leiterin der Kreismusikschule „Béla Bartók „Standort Schönebeck, Christiane Behrens Vorsitzende des Fördervereins. Für den Sohn allerdings gibt es andere Herausforderungen als die Musik. Er hat sich den Zahlen verschrieben.

Beruflich hat sich Christiane Behrens auf Kommunikation, Personalmanagement und Marketing spezialisiert. „Darin fühle ich mich sehr wohl.“ Die positiven Aspekte der Selbstständigkeit überwiegen also. „Man ist sein eigener Herr, ist nur für sich selbst verantwortlich und kann sich die Arbeit selbst einteilen. Ich schätze sehr, dass ich tun und lassen kann, was ich möchte und wann ich möchte. Diese Freiheit hat man woanders nicht.“ Positive Erfahrungen, die Christiane Behrens in den Seminaren auch den Kursteilnehmern vermitteln möchte. „Es ist spannend mitzuerleben, wie sie sich entwickeln.“ Passend dazu ein philosophischer Satz von der Homepage: „Wenn Sie nicht über die Zukunft nachdenken, können Sie keine haben.“